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Vor- und Nachteile von Tourismus

 

Vor- und Nachteile von Tourismus im Überblick 

 

Heutzutage ist der Tourismus einer der global wichtigsten Wirtschaftszweige. Das zeigt auch die Statistik: Seit 1950 sind Reisen ins Ausland weltweit um mehr als das 50-fache gestiegen. Aber auch der Inlandstourismus hat sich seitdem vervielfacht. Doch was sich positiv auf die Weltwirtschaft sowie auf das inländische Wirtschaftswachstum auswirkt, hat teils auch gravierende Folgen für vor Ort lebende Menschen und unsere Umwelt. Welche Vor- und Nachteile der Tourismus mit sich bringt, beleuchten wir daher in diesem Artikel und geben eine Übersicht über die verschiedenen Tourismuskonzepte und ihre Wirkung.

 

 

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Definition der verschiedenen Arten von Tourismus

 

Da der Begriff Tourismus recht allgemein ist, wollen wir kurz die verschiedenen Arten von Tourismus beleuchten.


Denn während einige Tourismuskonzepte vorwiegend Chancen auf sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Ebene bieten, schaffen andere wiederum neue Probleme. Es gibt also große, ganz klar differenzierte Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Tourismus.


Massentourismus:


→ In großem Umfang, meist als Pauschalreise, betriebener Tourismus für breite Schichten der Bevölkerung, wobei eine große Anzahl von Reisenden ein bestimmtes Reiseziel besucht.


Individualtourismus:


→ Tourismus von individuell reisenden Urlauber, die sich eigenständig um die Organisation einzelner Reisebestandteile (Anreise, Unterkunft, Verpflegung, Ausflüge) kümmern.


Nachhaltiger Tourismus:


→ Nachhaltiger Tourismus (auch unter dem Begriff “sanfter Tourismus” oder “Ökotourismus” bekannt) zeichnet sich dadurch aus, dass hier der Einklang mit Landschaft und Natur im Vordergrund steht, während ebenso Ressourcen geschont werden und der soziokulturelle Faktor eine wichtige Rolle spielt.


Kreuzfahrttourismus:


→ Die wichtigste Säule des maritimen Tourismus sind heutzutage Kreuzfahrtreisen auf einem eigens dafür ausgelegten Schiff. In der Regel handelt es sich dabei um Pauschalreisen, bei denen entlang einer festgelegten Route mehrere verschiedene Häfen angesteuert werden, von denen auch kurze Landausflüge möglich sind.

 


Vorteile von Tourismus

 

Je nach Region und Tourismusart könnte der Eindruck entstehen, dass die Auswirkungen rein negativ sind. Jedoch gibt es auch viele positive Aspekte:

 

  • Eindämmung der Landflucht dank dem Ausbau der Infrastruktur und der Schaffung neuer Arbeitsplätze (u. a. im Gastgewerbe selbst, aber auch in den Bereichen Lebensmittelproduktion, Baugewerbe, Immobilienhandel und Werbung)
  • Beitrag zur lokalen Wirtschaft dank steigender Einnahmen an Tourismusorten und neuer Chancen für innovative Unternehmen
  • Austausch und Förderung von Toleranz und Bildung durch interkulturelle Begegnungen
  • Mehr Fokus auf Landschaftspflege, damit auch die Umgebung für Reisende attraktiver wird
  • Instandhaltung von Nationalparks, Kulturstätten und Schutzgebieten dank Tourismuseinnahmen
  • Steigerung des BIP durch mehr Einnahmen und das damit verbundene höhere Steueraufkommen, der erhöhten Warennachfrage und einem damit einhergehenden verbesserten Lebensstandard für die vor Ort lebenden Menschen


Die oben genannten Vorteile betreffen dabei vorwiegend die Tourismusarten Individualtourismus und nachhaltiger Tourismus, jedoch kann auch der Massentourismus einige dieser positiven Auswirkungen auf die Reiseziele haben, obwohl hier jedoch in der Regel eher die Nachteile überwiegen – aber dazu gleich mehr.


Vor allem der nachhaltige Tourismus bietet noch weitere nennenswerte Vorteile, da hier oft ebenso die regionalen und sozialen Voraussetzungen einbezogen werden. Im Vergleich zu anderen Tourismusarten entstehen so folgende positive Auswirkungen:

 

  • Förderung von intakten Naturlandschaften und ein generell verringertes Eingreifen in Naturräume
  • Effiziente und reduzierte Nutzung von Ressourcen
  • Umsetzung von kurz- sowie langfristigen Klimaschutz- und Tierschutzkonzepten
  • Faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung für Arbeitnehmer
  • Reduktion von Treibhausgasen
  • Verringerung der Luft- sowie Boden- und Wasserverschmutzung
  • Einbeziehung der vor Ort lebenden Bevölkerung
  • Fokus auf das Gemeinwohl, die allgemeine Lebensqualität für Einheimische und Reisende


Aber auch Hoteliers profitieren von nachhaltigen Hotelkonzepten durch die Bereitstellung von Mehrwert. Wenn nämlich zwei Unternehmen ähnliche Dienstleistungen oder Produkte zum gleichen Preis anbieten, tendieren Käufer in der Regel zu dem nachhaltigeren Anbieter – und so ist es auch bei Hotelgästen. Studien zufolge sind 59 % der Reisenden bereit, für nachhaltiges Reisen mehr zu zahlen. Für Hotels ist der nachhaltige Tourismus daher ein klarer Wettbewerbsvorteil und lässt sich oft bereits mit verhältnismäßig wenig Aufwand umsetzen.

 

Nachteile von Tourismus

 

Neben den vielen Vorteilen, die für Tourismus sprechen, gibt es jedoch auch Nachteile. Diese sind primär im Bereich des Massentourismus sowie bei Kreuzfahrten am größten und wirken sich wie folgt aus:

 

  • Bedrohung von Kultur und lokaler Wirtschaft durch die große Abhängigkeit von Reisenden. Das liegt oft an einer einseitigen Entwicklung, was sich besonders durch COVID-19 noch einmal stark gezeigt hat. Laut Statista macht Tourismus inzwischen global fast 10 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, und gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie bei Inselstaaten liegt die Prozentzahl sogar häufig deutlich höher (auf den Malediven und Seychellen beispielsweise bei fast 70 Prozent!)
  • Störung empfindlicher Ökosysteme (z. B. Ozeane durch Taucher, Vogelbrutstätten durch Tagestouristen, Nationalparks durch Massen an Safari-Fahrzeugen und abgelegene Regionen durch Müll)
  • Umweltverschmutzung durch mehr Abfälle und Abwässer, verstärktes Verkehrsaufkommen sowie Luftverschmutzung
  • Verdrängung historisch entwickelter lokaler Kultur (z. B. Traditionen, Bräuche, Lebensstile, Werte und Sitten)
  • Überlastung von Entsorgungssystemen durch das erhöhte Müllaufkommen und daraus resultierende die Vernichtung durch Verbrennung oder die Entsorgung in den Ozeanen
  • Aussterben ursprünglicher Wirtschaftszweige (z. B. Landwirtschaft und lokales Handwerk)
  • Zerstörung intakter Landschaften sowie naturbelassener Räume als Rückzugs- und Ruhegebiete von Wildtieren durch den Bau von sogenannten Hotelburgen und zur Erschließung neuer Gebiete (gerade Strände sind hiervon stark betroffen)
  • Verlust von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche
  • Erhöhte Nachfrage von knappen Ressourcen (u. a. Wasser, Wohnraum und Baumaterialien wie Holz)
  • Störung des ökologischen Systems und der Natur (u. a. durch Lärmbelästigung)
  • Mögliche Überlastung der Infrastruktur (Straßen, Kanalisation usw.) während der Hauptsaison
  • Höhere Anfälligkeit für Naturkatastrophen (z. B. durch den Bau von Gebäuden in lawinengefährdeten Gegenden)
  • Belastung der Umwelt durch die hohe Kohlendioxidproduktion (CO2) – hierzu zeigen die Daten der Europäischen Union, dass über 20 Prozent der Emissionen der Beherbergung zuzuschreiben sind (Hotels, Ferienwohnung, Hostels usw.). Aber auch Fernreisen und Kreuzfahrten stoßen zusätzlich eine enorme Masse an Kohlendioxid aus.
  • Anstieg von Grundstücks- und Wohnungspreisen, was gerade Einheimische betrifft, die sich nicht mehr leisten können, in Touristenhochburgen zu wohnen
  • Häufig schlecht bezahlte Arbeitsplätze mit saisonal schwankenden Bedarf an Mitarbeitern

 

Hinzu kommt, dass eine zu starke Erschließung von Gebieten im schlimmsten Fall sogar dazu führt, dass Reisende sich nach anderen “natürlichen” Orten umsehen und somit eine Betonlandschaft zurücklassen, die allmählich immer weniger Touristen anzieht.


Während viele der genannten Nachteile nicht oder nur wenig Bezug zum nachhaltigen Tourismus haben, könnte man nun meinen, dass sanfter Tourismus die Lösung ist. Leider gibt es jedoch auch hier – wenn auch deutlich weniger – Nachteile, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:

 

  • Wachsende Nachfrage in Ökotourismusgebieten, wodurch es zwangsläufig zu einem Eingriff in bisher (teils) noch unberührte Ökosysteme und daraus resultierend eine steigende Belastung für die indigene Bevölkerung und die Biodiversität
  • Je nach Reiseziel kommt es auch bei nachhaltigen Urlaubsreisen zu einem erhöhten Ausstoß von CO₂, gerade bei Langstreckenflügen, was allerdings oft vergessen wird. Schließlich ist das Hotel ja “grün”
  • Höhere Kosten für Hoteliers und Reisende (u. a. durch die verwendeten Bio-Lebensmittel, Öko-Strom und Transport mit dem Zug anstatt dem Auto)

 

 

Die TourSol Empfehlung:

 

Nachdem wir jetzt die Vor- und Nachteile des Tourismus aufgelistet haben, ist klar ersichtlich, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt. Oft gehen Vor- und Nachteile von Tourismus Hand in Hand. Der nachhaltige Tourismus bietet jedoch die bestmögliche, ökologische Alternative im Vergleich zum Massen- und Kreuzfahrttourismus. Nachhaltigkeit ist schon lange kein schneller Trend mehr, sondern inzwischen ein ernst zu nehmender Lebensstil geworden.

 

Immer mehr Menschen werden sich der Umwelt- und Klimaprobleme bewusst, setzen auf ökologische Verkehrsmittel, ernähren sich vegetarisch oder vegan und suchen deshalb gezielt nach nachhaltigeren Reisemöglichkeiten, wovon Sie als Hotelier profitieren können. Hoteleigentümern bietet sich hier die Chance, die positiven Auswirkungen von Tourismus in der eigenen Gegend zu maximieren, während sie die negativen minimieren können.

 

Sie erreichen so eine schnell wachsende Zielgruppe, die immer größeren Wert auf Nachhaltigkeit legt. Und auch, wenn das Nachhaltigkeitskonzept noch Schwachstellen hat, ist es eine spannende Möglichkeit mit hohem Zukunftspotenzial. Als Hotel- und Tourismus-Experten vereinen wir jahrelanges Know-How mit technologischer Expertise. Unser Ziel ist es, den Tourismus positiv zu verändern und zu stärken und da stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

 

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