DEHOGA Hotelklassifizierung

Hotelklassifizierung – So werden Sie ein Sternehotel 

Für Hoteliers und Gäste sind Hotelsterne häufig DAS Aushängeschild. Doch wie läuft eine solche Klassifizierung überhaupt ab, nach welchen Kriterien wird bewertet und was hat es mit den neuen Richtlinien für die Sterneklassifizierung 2020-2025 auf sich? In diesem Artikel verraten wir Ihnen alles Wissenswerte, klären auf, wer zur Teilnahme an der Hotelklassifizierung berechtigt ist und beleuchten die Vor- und Nachteile, die Sie als klassifiziertes Hotel haben.

Einführung in die Deutsche Hotelklassifizierung

Die Hotelklassifizierung DEHOGA ist vielen Hoteliers ein Begriff. Kein Wunder, da die Sterne heiß begehrt sind. Doch was steckt dahinter?

Was bedeutet Hotelklassifizierung?

Bei der Hotelklassifizierung handelt es sich um ein vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eingeführtes Bewertungsverfahren für Hotels. Dabei werden diese in bestimmten Bereichen nach – zum heutigen Stand – 250 Kriterien bewertet und bekommen daraufhin, mit etwas Glück, eine bestimmte Anzahl an Hotelsternen verliehen.

Erstmals wurde das 5-Sterne-System 1996 eingeführt. 1999 sowie 2005 wurde es aktualisiert, bevor am 1. Januar 2010 das einheitliche Hotelklassifizierungssystem der Hotelstars Union für Deutschland eingeführt wurde. Seitdem sind immer mehr europäische Staaten und Verbände dazu gestoßen, die auch heute noch an dem System beteiligt sind.

Eine aktuelle Übersicht über alle beteiligten Länder finden Sie auf der Hotelstars Union Website.

Warum wurde die DEHOGA Klassifizierung eingeführt?

Die Einführung der Hotelsterne und damit einhergehend einer möglichst objektiven Vergleichsmöglichkeit dient vordergründig dem Zweck, dass in- und ausländische Gäste sich einen transparenten Überblick über die Angebote und Leistungen der Hotels verschaffen können. So lässt sich etwa erahnen, was die Gäste anhand der Hotelsterne erwartet und dementsprechend besser und schneller verschiedene Beherbergungsstätten miteinander vergleichen. Zudem setzt die Deutsche Hotelklassifizierung im Vergleich zu den Bewertungssystemen anderer Staaten verhältnismäßig hohe Maßstäbe an.

Aber auch Hoteliers profitieren von den Sternen: je mehr ein Hotel hat, desto größer ist der Wettbewerbsvorteil. Auf weitere Vor- aber auch Nachteile für Hotelbetreiber gehen wir gleich noch genauer ein.

Ablauf der Deutschen Hotelklassifizierung

In Deutschland hat jedes Hotel die Wahl, ob es an der Sterneklassifizierung teilnehmen möchte oder nicht. Die freiwillige Teilnahme ist kostenpflichtig und erfolgt für einen Zeitraum von drei Jahren.

Und so funktioniert die Hotelsterne-Vergabe:

Haben Sie sich als Hotelier für die DEHOGA Klassifizierung entschieden, sieht der Ablauf wie folgt aus:

1. Antrag ausfüllen und diesen mitsamt der Vereinbarung zur Durchführung der Deutschen Hotelklassifizierung per Post, Fax oder E-Mail einreichen.
2. Erhalt des persönlichen Online-Zugangs sowie der Rechnung über die Prüf- und Auswertungsgebühr.
3. Erhebungsbogen ausfüllen, bevor dieser überprüft und elektronisch ausgewertet wird.
4. Daraufhin folgt die Terminkoordination und Besichtigung des Hotels durch selbstständige, unabhängige Mitglieder der Klassifizierungskommission.
5. Die BTG wertet nachfolgend alle Unterlagen aus und erstellt einen Abschlussbericht.

Nach der erfolgreichen Klassifizierung erhalten die Hotels daraufhin eine Urkunde sowie ein offizielles Klassifizierungsschild aus Messing für ihren Eingangsbereich.

Gut zu wissen: Auf Wunsch ist sogar vorab die Durchführung einer unverbindlichen und kostenlosen Test-Klassifizierung durch Hotelstars Union möglich.

Werden Hotels auch nach der Hotelklassifizierung kontrolliert?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Da immer wieder stichprobenartig von neutralen Vertretern kontrolliert wird, um den zertifizierten Standard aufrechtzuerhalten, sollten Sie sich um die stetige Einhaltung der Kriterien bemühen.

Wie viel kostet die Klassifizierung eines Hotels?

Die Prüfung sowie die finale Klassifizierung sind mit Kosten verbunden, die sich je nach Bundesland unterscheiden. Die aktuellen Preise finden Sie auf der Website des deutschen Tourismusverbandes.

Welche Hotelkategorien gibt es?

Die Sterne-Kategorien reichen von einem bis fünf Sterne. Für Hotels, die nach der Auswertung zwischen zwei Kategorien stehen, gibt es zudem die Sonderklasse „Superior“, welche durch das „S“ auf dem erhaltenen Schild gekennzeichnet ist.

Übersicht der Sternekategorien

Für die Bewertung sind dabei sowohl Mindestkriterien zu erfüllen sowie Mindestpunktzahlen zu erreichen.

Kriterien für die Sternvergabe nach der Deutschen Hotelklassifizierung

Da sich die Bewertung und Gewichtung der Kriterien nach den Bedürfnissen und Wünschen der Reisenden richtet, werden diese regelmäßig angepasst. Dabei decken die Bewertungsgruppen alle Bereiche eines Hotels ab:

• Zimmer – u. a. Ausstattung, Schlafkomfort, Unterhaltungselektronik
• Freizeitangebote – u. a. Wellness und Beauty, Kinder, Sport
• Veranstaltungsbereich – u. a. Ausstattung und Technik von Tagungsräumen sowie Bankett-Möglichkeiten
• Rezeption und Service – u. a. Zahlungsart, Zimmerreinigung, Wäsche- und Bügelservice
• Gastronomisches Angebot – u. a. Frühstück, Speisen, Bar
• Allgemeine Hotelinformationen – u. a. Gesamteindruck, Personal, Barrierefreiheit und Hygiene
• Qualitäts- und Online-Aktivitäten

Unterschieden wird hierbei zwischen Mindestkriterien, die mit zunehmender Sterneanzahl anspruchsvoller werden. Ergänzt werden diese durch Wertungspunkte für obligatorische Extras der jeweiligen Kategorie.

Doch was muss ein 3-Sterne-Hotel alles haben und welche Ausstattung erfüllt bereits die Kriterien eines 4-Sterne-Hotels?

Hier finden Sie eine praktische Übersicht:

1 Sterne Hotels
2 Sterne Hotels
2 Sterne Hotels Superior
3 Sterne Hotels
3 Sterne Hotels Superior
4 Sterne Hotels
4 Sterne Hotels Superior
5 Sterne Hotels
5 Sterne Hotels Superior

Neue Richtlinien für die Sterneklassifizierung 2020-2025

Der neue Kriterienkatalog von Hotelstars Union verspricht hauptsächlich eins: noch mehr Sicherheit und Transparenz – sowohl für Gäste als auch für Hoteliers. Alle fünf Jahre werden die Richtlinien dabei überarbeitet und gelten europaweit als einheitlicher Standard.

Neu ist dieses Mal primär die Berücksichtigung von digitalen, technologischen und nachhaltigen Entwicklungen im Tourismussektor. So wird etwa dazu ermutigt, den Verzicht einer täglichen Zimmerreinigung anzubieten, Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu installieren und Angebote für digitalisierte Check-In- und Check-Out-Möglichkeiten anzubieten. Weitere Informationen finden Sie im aktuellen digitalen Kriterienkatalog der Hotelstar Union.

Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Hotelklassifizierung

Grundsätzlich sind alle Beherbergungsbetriebe, die eindeutig als Hotel einzustufen sind, dazu berechtigt, klassifiziert zu werden. Dazu zählen alle Zimmervermieter mit mehr als neun Betten, also auch Hotels Garni, Pensionen und Gasthöfe sowie Anbieter von Aparthotels, Boardinghäusern und Landhotels.

Vor- und Nachteile der DEHOGA Klassifizierung

Fazit: Das eigene Hotel klassifizieren lassen

Auf die Frage, ob eine Hotelklassifizierung sinnvoll ist oder nicht, gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Als Hotelier müssen Sie das letztlich selbst entscheiden. Zwar können Hotelsterne dabei helfen, jedoch liegt es vor allem am eigenen Hotel Branding sowie Ihrer Hotel-Marketing-Strategie, ob Sie aus der Masse hervorstechen. Zudem sollten Sie bedenken, dass etwa kleine Zimmergrößen womöglich bereits von vornherein verhindern, eine höhere Kategorie zu erreichen. Es ist also ratsam, einen Blick auf die aktuellen Kriterien zu werfen, zu schauen, wie viele Sterne Sie erreichen können und dementsprechend, abzuwägen. Denn auch wenn Sterne oft etwas hermachen: Sie sind keinesfalls das Nonplusultra, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Sind Sie noch unsicher, ob Sie Ihr Hotel klassifizieren lassen wollen? Als zuverlässiger Partner mit jahrelangem Know-How in der Hotel- und Tourismusbranche stehen wir Ihnen gerne beratend und auf Wunsch ebenso proaktiv bei Ihrer Sternenjagd beiseite.

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